Sport ist kein Selbstzweck.
Aktualisiert: 18. Okt. 2022
Jedenfalls nicht für mich. Ich möchte mich dadurch besser fühlen, lockerer auf meinem Pferd sitzen, nicht schon mit Rückenschmerzen aufwachen. Meinen Körper besser fühlen und koordinieren lernen.

Anlass für mich, dir die verschiedenen Übungen im Yoga und im Pilates mal einzeln zu zeigen und vor allem zu erklären, was sie für dich tun können.
Zuerst sei gesagt: Pilates ist ein Sport. Yoga nicht. Echt nicht, denkst du jetzt vielleicht?
Sollte man meinen bei den vielen Yoga Accounts auf Instagram.
Vorher- Nachher Bilder die zeigen: “Guck mal, wie toll ich mich jetzt verbiegen kann, aber 2018 konnte ich das noch nicht. Ich bin super, ne?” Ja, einen Fortschritt zu sehen, wenn man an etwas arbeitet, ist grundsätzlich nice.
Aber:
Was ist der Benefit davon, sich mehr verbiegen zu können?
Auf jeden Fall ist es gut für das Ego. Wir sind dadurch nicht automatisch schmerzfreier, gelassener, besser. Die Yoga-Asanas dienen eigentlich dazu, den Meditationssitz beschwerdefreier halten zu können und dich dem 8-gliedrigen Pfad näher zu bringen. Ziel ist es sich gut zu fühlen, wenn das bedeutet, dass man sich auf diesem Weg auch krasser biegen kann, fein, aber Ziel ist nicht das Verbiegen in Höchstleistung, sondern deine Gesundheit zu erhalten/verbessern, körperlich und geistig.
Jeder Körper ist anders. Wenn du bestimmte Asanas nicht halten kannst, ist es kein Problem und es ist auch nicht der Sinn hier perfekt zu sein.
Und wenn wir mal ehrlich sind: Diejenigen von uns, die 8-9 h am Schreibtisch sitzen, um die Lecklies/Brötchen zu verdienen, können einfach eine bestimmte Beweglichkeit kaum erreichen. (Ausnahmen bestätigen die Regel.) Hier geht es vor allem um den Ausgleich, da ist schon ein halbes Verbiegen eine Spitzenleistung.
Pilates hingegen ist ein Ganzkörpertraining und nicht spirituell, welches ebenfalls sehr aktiv mit der Atmung arbeitet. Es stärkt den ganzen Körper, macht aber vor allem aus deinem Core eine Stoßdämpfer, der beste Schutz im Alltag überhaupt.
Pilates ist unter anderem yogabasierend. Ausrichtung, Genauigkeit und Koordination spielen eine große Rolle. Ich vergleiche es immer mit der Dressur, es gibt verschiedene Level, wir arbeiten ebenfalls mit Takt, Losgelassenheit, Ausrichtung, Versammlung (indem wir den Core aktivieren). Und mit Konzentration, gerade am Anfang, wenn du die Übungen verinnerlichst, Schritt für Schritt, ohne Eile. Durch die Übungen zu rasen, ist einfach nur Fitness, hat aber nichts mit Pilates zu tun. Du wirst den Unterschied merken.