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Angst beim Reiten - wie eine bewusste Atmung dir hilft

Aktualisiert: 8. Okt. 2022

Deine Atmung beeinflusst dein zentrales Nervensystem.


Eine klare und entspannte Atmung wirkt nicht nur beruhigend und zentrierend auf dich, sondern kann sich auch entsprechend positiv auf dein Pferd auswirken.


Wie funktioniert das?


Gerade in Stress-Situationen sollten wir idealerweise einen kühlen Kopf bewahren. Die bewusste Atmung hilft dir zum einen einer muskulären Überspannung deines Körpers entgegenzuwirken und zum anderen auch dein Herzrasen zu reduzieren. Dein Pferd merkt sehr genau, ob du eine angespannte Stoßatmung hast und dein Herz rast - oder eben nicht.


Idealerweise ist das Vertrauen so gross, dass eine Beruhigung beim Pferd eintritt und damit auch bei dir.


Und wenn nicht?

Auch hier kann die Atmung dir helfen klar zu bleiben. Im Panikmodus wirst du dich nicht konzentrieren können. Das Gehirn schaltet auf "Überleben" und das wirkt selten deeskalierend.


Aber kann man das wirklich trainieren?


Auf jeden Fall.

Hier kommt das Neuro-Training ins Spiel. Dies kannst du am Beispiel der Atmung einmal ausprobieren.


Schritt 1: Versuche die folgende Atmung auf deinem Pferd durchzuführen: Erstmal im entspannten Zustand. Diese kann im Schritt auf deinem Pferd sein oder wenn das nicht möglich sein sollte, probiere die Übungen erstmal auf der Couch oder an einem anderen Ort, wo du entspannt bist.


Schritt 2:

Wenn die Übungen gut klappen, setzt du die Atmung ein, wenn du ängstlich oder gestresst bist, wie z. B. nach einem Unfall oder ungewohnten Situationen, wo du Unsicherheit verspürst.



LOS GEHT'S


Im Pilates atmet man durch die Nase ein und durch den Mund aus. Und zwar tief aus. So als würdest du einen Spiegeln anhauchen würdest. Dadurch ziehst du automatisch den Bauchnabel ein und erhöhst die Stabilität im Core. Mach beim Ausatmen bewusst ein Geräusch, einen tiefen Seuftzer.



Übung 1

Atme durch die Nase 2 Sekunden ein und durch den Mund mit einem laaaangen Aushauchen aus.

Und zwar mindestens die doppelte Zeit wie beim Einatmen.

Die Folge: Dein Puls verlangsamt sich, dein Core ist zwar angespannt, aber du kannst nicht klammern und dich innerlich festhalten, wenn du diese Atmung im Wechsel machst. Es geht einfach nicht gleichzeitig.

Versuche das 3 Minuten.

Wirst du etwas dizzy: Willkommen im Sauerstoffclub. Wir sind die tiefe Atmung nicht mehr gewohnt.


Auf deinem Pferd: du bist in einer entspannten Situation, mache dir dies beim Atmen immer wieder bewusst, lass los, lächel zwischendurch und atme weiter, mit aller Ruhe. Auf der Couch: male dir eine entspannte Situation mit deinem Pferd aus. Wie du voller Vertrauen mit ihm oder ihr durch die Gegend trabst, durch den Wald reitest, du fühlst dich gut dabei.


Ziel: Dadurch konditionierst du dein Gehirn so, das diese tief, entspannte Atmung mit positiven Gefühlen, Freude, Stärke und Vertrauen einhergeht.



Übung 2 Atme nun 4 Sekunden ein, halte 2 Sekunden und atme wieder lange aus (4-6 Sekunden), versuche gleichzeitig deinen Körper noch mehr mitzunehmen.

Beim Einatmen richtest du dich auf, beim Ausatmen kippst du dein Becken ab.



Führe diese Übungen wieder bewusst auf deinem Pferd oder auf der Couch aus.